Street-Fotografie: 1. Fotomarathon

Mein erster Fotomarathon findet am 1. April statt. Kein Aprilscherz! Hier berichte ich von meinen Erfahrungen.

Sehr ungemütliches Wetter in Kiel, keine Sonne, kalter Wind und trotzdem gehe ich nachmittags raus zum Fotografieren. Schließlich ist Fotomarathon zum Thema Streetfotografie!

Es ist der 1. Fotomarathon der Online-Fotogruppe SPuM (jfk`s membership STREET PHOTOGRAPHY UND MEHR) und ich bin sehr gespannt, wie es wird, weil dies auch mein allererster Fotomarathon sein wird.

Vorweg gebe ich hier ein paar Erklärungen, wie der Fotomarathon abläuft, danach kommen meine Fotos von Samstag und als Zugabe noch ein paar Links zu zwei Hamburger Fotografen. Möchtest du gleich zu meinen Ergebnissen, dann klick im Inhaltsverzeichnis direkt auf das dritte Kapitel „Meine Fotos zum 1. Fotomarathon“.

Was ist ein Fotomarathon?

In meinem Blog-Beitrag zum „Mini-Valentinstag-Fotomarathon“ habe ich es schon beschrieben:  Bei einem Fotomarathon bekommst du zum Start des Marathons zusammen mit den anderen Teilnehmer*innen Themen vorgegeben und versuchst, diese in einem festgelegten Zeitraum fotografisch umzusetzen. Am Ende übergibst du deine Fotos (als JPGs auf deiner Speicherkarte) einer Jury, die anschließend die besten Fotos des Fotomarathons auswählt.

Erster Fotomarathon – Unsere Regeln

Die Regeln, Zeitvorgaben, Themen sowie das organisatorische Drumherum erledigt Jens für uns, der Initiator und Leiter unserer Fotogruppe SPuM. Bei unserem 1. Fotomarathon sind die Regeln nicht ganz so streng, wie bei einem Fotomarathon üblich, aber ein paar Regeln gibt es natürlich.

Zeitvorgaben

Unser Fotomarathon beginnt am Samstag um 12:00 Uhr mit dem ersten Thema. Jede weitere volle Stunde bis einschließlich 17:00 Uhr gibt es ein neues Thema. Insgesamt sind es also sechs Themen und wir haben bis 18:00 Uhr Zeit zu fotografieren. Anschließend haben wir von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Zeit, ein Bild pro Thema auszusuchen und bei Bedarf noch zu bearbeiten. Von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr schicken wir die Bilder per Messenger zu Jens. Nach 21:00 Uhr nimmt er keine Bilder mehr an.

Themenvorgaben

Die Themen kommen, wie gesagt, zu jeder vollen Stunde. Bei der Umsetzung der Themen liegt der Schwerpunkt auf Street Photography. Falls wir es nicht schaffen, zu jedem Thema ein Foto zu machen, ist es erlaubt, weniger als sechs Fotos einzureichen.

Anders als bei einem „normalen“ Fotomarathon können wir über den gesamten Fotozeitraum zu den Themen fotografieren, sobald diese bekannt sind, und sind nicht auf eine einzige Stunde pro Thema reduziert.

Meine Fotos zum 1. Fotomarathon

Wer mich kennt, weiß, dass ich einen total verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus habe. Dadurch bin ich mit meinem Start in den 1. Fotomarathon etwas später dran als 12:00 Uhr. Aber ich halte den Nachmittag komplett durch und gebe zu jedem Thema ein Foto ab.

Thema No 1: Spieglein, Spieglein an der Wand!

Ich starte gegen 13:30 Uhr mit dem ersten Thema „Spieglein, Spieglein an der Wand“. Diese Aufgabe mache ich zu Hause, in der Hoffnung, später „on the street“ noch etwas anderes zum Thema zu finden.

Wie bringe ich Street nach drinnen vor den Spiegel, das habe ich mich gefragt. Hinterher sehe ich unterwegs noch ein paar „Spiegelmotive“, aber davon passt nichts so wirklich. Also bleibt es bei dem Indoor-Foto.

1. Fotomarathon Street – Spieglein, Spieglein BW © 2023 Sabine Lommatzsch

Thema No 2: Alles Glück der Welt

Für dieses Thema hatte ich mir eigentlich schon etwas anderes überlegt, als mir unterwegs zwei Leutchen entgegenkommen, die ich spontan im Vorbeigehen fotografiere. Bildkontrolle hinterher: ja, passt für mich. Und es ist besser als die Idee, die ich ursprünglich hatte (Schaufensterspiegelung beim Fotoladen mit Traumkamera im Schaufenster).

1. Fotomarathon Street – Alles Glück der Welt © 2023 Sabine Lommatzsch

Thema No 3: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Dieses Thema finde ich am schwierigsten. Ich habe zum Schluss drei verschiedene Fotos dazu, die ich alle nicht so dolle finde. Ich entscheide mich für eine Schaufensteransicht mit Spiegelung.

1. Fotomarathon Street – Es ist nicht alles Gold … © 2023 Sabine Lommatzsch

Thema No 4: Im Tunnel

Hier muss ich erstmal überlegen, wo wir in der Kieler Innenstadt überhaupt einen Tunnel haben. Mir fällt eine Art Durchgang ein, der noch am ehesten etwas Tunnelartiges hat. Also hin da und auf eine passende Konstellation warten.

„Tunnelblick“ habe ich auch noch als Assoziation zu diesem Thema. Ein weiteres Foto, das ich auf Kniehöhe durch eine Reihe von Tischen mit Stühlen hindurch mache, landet im digitalen Papierkorb.

1. Fotomarathon Street – Im Tunnel © 2023 Sabine Lommatzsch

Thema No 5: Auf den Hund gekommen

Hundeverbot in der Kieler Innenstadt? An diesem Samstag ist kaum ein Hund zu sehen. Na ja, das Hunde-Thema trudelt rein, als ich noch „Im Tunnel“ fotografiere. Ich habe aber vorher schon rein zufällig ein Hunde-Foto gemacht, also, bevor das Hunde-Thema bekannt gegeben wird.

Weil es mit lebendigen Vierbeinern nichts wird, spaziere ich zurück zu meinem Hunde-Motiv und warte dort auf eine Konstellation, die mir noch besser gefällt als beim ersten Foto.

1. Fotomarathon Street – Auf den Hund gekommen © 2023 Sabine Lommatzsch

Thema No 6: Street-Portrait

17:00 Uhr: Das 6. und letzte Thema wird bekannt gegeben: Street-Portrait. Zu diesem Zeitpunkt bin ich schon auf dem Rückweg nach Hause. Ich habe kaum noch Kraft übrig, zudem sind kaum Leute unterwegs. Das Wetter ist wohl zu mies.

Ich spaziere trotzdem noch ein wenig herum, wild entschlossen, diese letzte Aufgabe auch noch abzuschließen. Schließlich lande ich im Schrevenpark, weil da wenigstens ein paar Leute unterwegs sind.

Die meisten sind dick eingemummelt, ziemlich in Eile und abweisend. Außer ein paar Vätern, die mit ihren Kindern unterwegs sind! Gleich der erste, den ich anspreche, stimmt einem Portrait zu, solange ich seinen Sohn nicht mit aufs Foto nehme. Kein Problem. Klick!

Ich hätte gern noch weitere Personen angesprochen, aber ich muss nun wirklich nach Hause, brauche dringend eine Pause und ’nen Tee … Trotzdem ist es eine schöne Erfahrung, dass ich mich überhaupt traue, jemanden anzusprechen.

Für das Portrait warte ich noch auf eine Freigabe, es hier auf meiner Website zu zeigen.

Mein Fazit zum 1. Fotomarathon

Es hat sehr viel Spaß gemacht, zu den jeweiligen Themen loszuziehen und kreativ zu werden. Ich bin die ganze Zeit ziemlich locker geblieben. Mein Anspruch ist es nicht, dass die Fotos perfekt werden müssen. Der Spaß am Fotografieren ist mir wichtiger. Eine Indoor-Pause mit heißem Tee und Pommes habe ich zwischendurch auch eingelegt.

Für mich passt es sehr gut, dass wir zu den Themen nicht mit einer einzigen Stunde für die Umsetzung festgelegt sind. So konnte ich später starten und trotzdem zu allen Themen fotografieren. Einen richtig strengen Fotomarathon würde ich aufgrund meiner Erkrankungen nicht mitmachen können, aber in der Form wie an diesem 1. April wäre ich gern wieder mit dabei!

1. Fotomarathon Street – Auf den Hund gekommen (Alternativfoto) © 2023 Sabine Lommatzsch

Nachtrag: Markus Schwarze im Video von Patrick Ludolph

Das Ansprechen der Leute auf der Straße fällt mir übrigens leichter, als ich gedacht habe. Das liegt unter anderem daran, dass ich erst vor Kurzem ein Video mit einem Hamburger Street-Fotografen gesehen habe, der genau das macht: Leute auf der Straße ansprechen und sie um ein Porträt bitten.

Der Fotograf heißt Markus Schwarze. Ich kann zwei Youtube-Videos mit ihm im Youtube-Kanal von Patrick Ludolph aka @neunzehn72 empfehlen.

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