Street-Fotografie: 4. SPuM-Fotomarathon
Im August 2024 ziehen wir „SPuMies“ in verschiedenen Ländern und Städten wieder mit unseren Kameras los, um in sechs Stunden sechs Themen fotografisch umzusetzen. Hier kommt mit reichlich Verspätung mein Bericht über diesen vierten SPuM-Fotomarathon.
Mit heißem Kamille-Fenchel-Tee und einer kuscheligen Wärmflasche sitze ich am Rechner und versuche, mich so gut wie möglich an Mitte August und den Ablauf des vierten SPuM-Fotomarathons zu erinnern. Wie kürzlich im Monatsrückblick September 2024 angekündigt möchte ich diesen Blog-Beitrag trotz Fingerbruch endlich fertigstellen.
Bevor ich vom vierten SPuM-Fotomarathon erzähle, erkläre ich, wie ein Fotomarathon im Allgemeinen und in der SPuM im Besonderen abläuft. Danach zeige ich meine Fotos vom Fotomarathon und lasse dich an meinen Gedanken dazu teilnehmen. Anschließend ziehe ich ein Fazit zum vierten SPuM-Fotomarathon. Als Abschluss ergänze ich einen kleinen Blog-Rückblick zum Thema Fotomarathon.
Wenn du bereits weißt, was ein Fotomarathon ist, empfehle ich dir, direkt zum fünften Kapitel „Meine Fotos zum vierten SPuM-Fotomarathon“ zu springen.
Hast du auch schon an einem Fotomarathon teilgenommen? Ich freue mich auf deinen Kommentar, gern auch mit Link zu deinen Fotos!
Noch ein Hinweis: Für die ersten beiden Kapitel „Was ist ein Fotomarathon?“ und „Warum solltest du an einem Fotomarathon teilnehmen?“ nutze ich als Grundlage ausnahmsweise einen von KI (ChatGPT) erstellten Text, den ich leicht umgearbeitet habe. Alle anderen Kapitel in diesem Beitrag sind komplett auf meinem eigenen Mist gewachsen, wie übrigens auch alle meine anderen Blog-Beiträge.
Was ist ein Fotomarathon?
Ein Fotomarathon ist ein kreativer Wettbewerb, bei dem Fotograf*innen innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens eine Serie von Bildern zu bestimmten Themen oder Aufgaben aufnehmen.
Die Themen werden erst am Tag des Wettbewerbs bekanntgegeben, was es den Teilnehmer*innen ermöglicht, Kreativität und Schnelligkeit unter Beweis zu stellen. Die Aufgaben können verschiedene Aspekte abdecken, wie z.B. bestimmte Motive, Perspektiven oder Bildstile.
Der erste Schritt bei einem Fotomarathon ist die Anmeldung. Nach der Registrierung erhältst du ein Briefing, das die Regeln des Wettbewerbs und den Zeitrahmen erklärt. Außerdem bekommst du eine Liste von Themen oder Aufgaben, die du in deinen Fotos umsetzen musst.
Sobald der Marathon beginnt, hast du eine bestimmte Zeit (z.B. 8 Stunden, 24 Stunden oder eine ganze Woche), um deine Fotos zu machen. Die Themen können sehr unterschiedlich sein, von bestimmten Motiven bis hin zu spezifischen Perspektiven oder Bildstilen. Hier ist Schnelligkeit gefragt, da die Themen oft erst kurz vor dem Start bekannt werden.
Nach Ablauf der Zeit reichst du deine Fotos ein. Dabei gibt es Vorgaben hinsichtlich Dateiformaten und Dateigrößen. Deine Bilder werden vom Veranstaltenden gesammelt und zur Bewertung vorbereitet.
Eine Jury oder ein Publikum beurteilt die eingereichten Fotos nach Kriterien wie Kreativität, technischer Ausführung und Umsetzung der vorgegebenen Themen. In einigen Fällen gibt es auch Publikumspreise, bei denen die Zuschauer*innen ihre Favoriten wählen können.
Am Ende des Wettbewerbs werden die besten Fotograf*innen ausgezeichnet. Es gibt oft Preise für die besten Einzelbilder und für die besten Umsetzungen der Themen. Die Preisverleihung ist ein Höhepunkt des Fotomarathons und eine Gelegenheit, die beeindruckendsten Arbeiten zu würdigen.

Warum solltest du an einem Fotomarathon teilnehmen?
Ein Fotomarathon bietet zahlreiche Vorteile. Er fördert deine Kreativität und zwingt dich dazu, außerhalb deiner gewohnten Komfortzone zu arbeiten. Die spontane Natur des Wettbewerbs hilft dir, schnelle Entscheidungen zu treffen und neue Perspektiven zu entdecken. Außerdem ist es eine großartige Gelegenheit, sich mit anderen Fotograf*innen zu vernetzen und deine Fotos einem breiten Publikum zu präsentieren.
Egal, ob du auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bist oder einfach nur Spaß am Fotografieren hast, ein Fotomarathon kann dir helfen, deine Fähigkeiten auf die nächste Stufe zu heben. Also schnapp dir deine Kamera und mach dich bereit für ein spannendes Abenteuer!

Exkurs: Fotomarathon Hannover
Auf den Geschmack gekommen? Ein größerer, öffentlicher Fotomarathon in Deutschland ist zum Beispiel der Fotomarathon Hannover. Der 7. Fotomarathon Hannover fand am 14. September 2024 statt. Inzwischen sind die Ergebnisse zum Teil veröffentlicht und die Sieger*innen wurden am 12. Oktober 2024 geehrt.
4. SPuM-Fotomarathon
Das organisatorische Drumherum für den vierten SPuM-Fotomarathon, der am 17. August 2024 stattfindet, übernimmt erneut Jens F. Kruse, Streetfotograf, Gründer und Leiter der SPuM-Membership. Danke an dich, Jens, für die Organisation und die spannenden Themen!
SPuM?
SPuM, was ist das? SPuM steht für „Street Photography und Mehr“ und ist eine Online-Fotogruppe, bei der ich seit Ende Januar 2023 mitmache (in meinem Monatsrückblick Januar 2023 berichte ich ausführlicher daüber).
Schau gern auf der Website von Jens vorbei, wenn du dich für Street-Fotografie oder für die jfk`s membership STREET PHOTOGRAPHY UND MEHR interessierst. (unbezahlte Werbung)
SPuM-Fotomarathon: Ablauf und Regeln
Hier ein paar Erläuterungen zum Ablauf und zu den Regeln des SPuM-Fotomarathons. Unser Fotomarathon beginnt um 12:00 Uhr mit dem ersten Thema. Jede weitere volle Stunde bis einschließlich 17:00 Uhr gibt es von Jens ein neues Thema. Insgesamt kommen also sechs Themen zusammen.
Wir haben bis 18:00 Uhr Zeit zu fotografieren. Anschließend haben wir von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr Zeit, je ein Foto pro Thema auszusuchen und bei Bedarf noch zu bearbeiten. Von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr schicken wir unsere ausgewählten Fotos online an Jens.
Die Themen kommen, wie gesagt, zu jeder vollen Stunde. Bei der Umsetzung der sechs Themen liegt der Schwerpunkt auf Street-Fotografie. Falls wir es nicht schaffen, zu jedem Thema ein Foto zu machen, ist es uns erlaubt, weniger als sechs Fotos einzureichen.
Im Anschluss an den Fotomarathon anonymisiert Jens unsere Fotos und stellt sie online in unsere SPuM-Fotogruppe. Wir bewerten am Folgetag alle Fotos und so gibt es auch bei uns Gewinner*innen, sowohl für jedes der sechs Themen einzeln als auch eine Gesamtsieger*in des Fotomarathons.
Meine Fotos zum 4. SPuM-Fotomarathon
Nach so viel Erklärungen und Informationen jetzt aber los zum vierten SPuM-Fotomarathon! Ich schnappe mir meine Fujifilm X-T5 mit Festbrennweite dran (XF33mm/1.4) und ziehe mit circa zwei Stunden Verspätung bei bestem Wetter zum Fotografieren los.
Thema 1: Die ewige Vergänglichkeit
Gleich mit dem ersten Thema „Die ewige Vergänglichkeit“ tue ich mich sehr schwer. Als eine Idee fällt mir dazu das Kieler Schifffahrtsmuseum ein, außerdem die Umsetzung eines Fotos mit Langzeitbelichtung.
Da mir nichts Besseres einfällt, wird es tatsächlich eine Langzeitbelichtung im Schifffahrtsmuseum. Die zwei Generationen als Motiv unterstützen meiner Meinung nach das Thema Vergänglichkeit. Alles in allem bin ich mit meiner Umsetzung aber nicht zufrieden.

Thema 2: Im Rausch der Farben
Beim Thema „Im Rausch der Farben“ denke ich zunächst, dass mir das gut gelingen könnte. Schließlich liebe und sammle ich seit Jahren Farben als Fotomotiv. Doch bei diesem Fotomarathon bringe ich nicht wirklich etwas Passendes zustande.
So reiche ich auch hier ein Verlegenheitsfoto ein, weil ich im vorgegebenen Zeitrahmen des Fotomarathons nichts anderes hinbekomme. Die Ringelstrumpfhose gefällt mir noch am besten von meinen Ergebnissen.

Thema 3: Fenster zur Seele
Das Foto zum Thema „Fenster zur Seele“ fotografiere ich in einem Kieler Bonbonladen. Mir gefallen die bunten Farben und das Kuddelmuddel (Durcheinander) findet gerade auch in meinem Kopf und meiner Seele statt. So jedenfalls meine Assoziation zu diesem Foto. Ich bleibe kreativ blockiert und komme nicht wirklich in einen Flow.

Thema 4: David und Goliath
Zum Thema „David und Goliath“ denke ich spontan, dass mir da nie im Leben ein einigermaßen gutes Foto gelingen wird. Ich bin zunächst völlig planlos, wie ich das Thema umsetzen könnte.
Als ich am Ostseekai eins von den unsäglichen Kreuzfahrtschiffen sehe, kommt mir doch eine Idee. Ich warte in aller Ruhe auf ein wie auch immer geartetes gegensätzliches Paar, das sich zusammen mit dem großen Pott ergibt.
Einmal auf diese Idee gekommen, mache ich am Ende drei Fotos mit so einer ungleichen Paarung. Mein eingereichter Favorit landet zusammen mit einem anderen Foto tatsächlich auf dem Siegertreppchen zum Thema „David und Goliath“.

Thema 5: Let the sunshine in …
Zum fünften Thema „Let the sunshine in …“ verlässt mich meine Phantasie wieder. Die Sonne scheint zwar an diesem Tag in Kiel, aber ich bekomme keinen Zugang zum Thema.
So wird das Foto, das ich in der Fußgängerzone mache, auch wieder ein Verlegenheitsfoto, weil mir nichts anderes zum Thema einfällt.

Thema 6: Die Welt steht Kopf
Auf dem Rückweg nach Hause trudelt das sechste Thema „Die Welt steht Kopf“ ein. Der Fotomarathon neigt sich dem Ende zu und ich bin inzwischen auch kräftemäßig ziemlich am Ende.
Da mein Hirn weiter blockiert bleibt, fällt mir auch zu diesem Thema keine Abstraktion oder halbwegs kreative „Um die Ecke gedacht“-Umsetzung ein.
Ich mache schließlich eine Doppelbelichtung (nicht am Rechner, sondern direkt in der Kamera), bei der ich das zweite Foto auf den Kopf stelle und versuche, den doppelten, roten Schriftzug „TINA“ möglichst auf eine Linie zu bringen.
Das Ergebnis? Nun ja, ich bin überrascht, dass mein Foto das Siegerbild zum Thema „Die Welt steht Kopf“ wird.

Bonus: Open Call
Zusätzlich zu den sechs festgelegten Themen gibt es dieses Mal einen Open Call. Von meinen Beifang-Fotos, die nicht zu den Themen passen, suche ich mein Lieblingsfoto aus und reiche es beim Open Call ein.
Ich mag die Farbkombination Rot und Grün und dazu den Schattenwurf auf dem Asphalt. Nicht so ideal finde ich die relativ große freie Fläche rechts.

Fotos in engerer Auswahl
Zu manchen Themen mache ich mehrere Fotos und entscheide mich zuhause relativ spontan, welche davon ich an Jens schicke und welche nicht. Hier sind diejenigen Fotos, die es in meine engere Auswahl schaffen, die ich aber nicht einreiche.






Mein Fazit zum 4. SPuM-Fotomarathon
Den gesamten vierten SPuM-Fotomarathon über komme ich nicht richtig in den Flow. Ich habe keine zündenden Ideen zu den Themen und fühle mich kreativ ziemlich blockiert.
Trotzdem macht es mir sehr viel Spaß, den Nachmittag mit der Kamera in meiner Heimatstadt Kiel auf Motivsuche umherzuschweifen. Ich liebe es, so fokussiert aufs Fotografieren unterwegs zu sein. Und ich bin dankbar und froh, dass ich überhaupt die Kraft habe, am Fotomarathon teilzunehmen.
Nach der dritten Teilnahme an einem SPuM-Fotomarathon merke ich, dass ich inzwischen mit der zeitlichen Begrenzung und den Themenvorgaben entspannter umgehe und schneller in meinen Entscheidungen bei der Bildauswahl bin als noch beim ersten Mal. Es bleibt positiv aufregend (und anregend) und ich bekomme mehr Übung darin, im Umfeld Streetfotografie meine Komfortzone zu verlassen.
Die Ergebnisse sind für mich im Nachhinein betrachtet eher zweitrangig. Was nicht heißen soll, dass ich mir beim Fotomarathon keine Mühe gebe. Aber wenn es zu einem Thema oder den ganzen Tag über nicht so gut läuft, ist das für mich auch okay.
Ich verlasse meine Komfortzone und gebe an dem Tag mein Bestes. Beim nächsten Fotomarathon kann das Ergebnis bei ähnlichem Einsatz schon wieder ganz anders aussehen.
Blog-Rückblick zum Thema Fotomarathon
Der vierte SPuM-Fotomarathon ist mein insgesamt dritter Fotomarathon, an dem ich innerhalb der SPuM teilnehme (den Mini-Fotomarathon nicht mitgerechnet). Auch über die vorigen Fotomarathons berichte ich auf meinem Blog.
Street-Fotografie: Mini-Fotomarathon am Valentinstag
10. März 2023: Mit dem Valentinstag habe ich rein gar nichts am Hut. Außer, dass in diesem Jahr ausgerechnet am Valentinstag ein Mini-Fotomarathon zum Thema – Überraschung! – Valentinstag ansteht. Dann mal los! Hier kommt mein etwas verspäteter Bericht darüber.

Street-Fotografie: 1. Fotomarathon
4. April 2023: Mein erster Fotomarathon findet am 1. April statt. Kein Aprilscherz! Hier berichte ich von meinen Erfahrungen und zeige natürlich auch meine Fotos vom SPuM-Fotomarathon.

Street-Fotografie: 3. Fotomarathon
27. Februar 2024: Für Mitte Februar organisiert Jens in der Online-Fotogruppe SPuM erneut einen Fotomarathon. Nachdem ich unseren letzten Fotomarathon krankheitsbedingt leider verpasst habe, möchte ich dieses Mal unbedingt mitmachen. Und es klappt, wenn auch nicht komplett. Hier mein Bericht mitsamt meinen Fotoergebnissen.
